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EVALUIERUNG PSYCHISCHER BELASTUNGEN IN WIEN & NÖ

Ein Schwerpunkt im Rahmen der betrieblichen Arbeitsplatzevaluierung ist die Evaluierung arbeitsbedingter psychischer Belastungen. Dabei tauchen häufig Fragen im Betrieb auf, die Herangehensweisen, Planung und Organisation der Evaluierung der psychischen Belastungen betreffen.

Die ÖNORM EN ISO 10075-1 definiert den Begriff „psychische Belastung“ als die Gesamtheit aller erfassbarer Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und psychisch auf ihn einwirken.

Sie können einen Menschen sowohl positiv beanspruchen (aktivieren, stimulieren), als auch negativ (schädigend) auf ihn einwirken.

Psychischen Belastungen vorbeugen

ArbeitgeberInnen sind verpflichtet, die für die Sicherheit und Gesundheit der ArbeitnehmerInnen bestehenden Gefahren zu ermitteln und zu beurteilen (§ 4 ASchG). Psychische Belastungen zählen dazu ebenso wie körperliche Belastungen.

Evaluierung psychischer Belastungen
& gezielte präventive Maßnahmen

Das Ziel jeder Evaluierung nach § 4 und § 5 ASchG ist es, auf Basis der ermittelten Ergebnisses, gezielt präventive Maßnahmen zu ergreifen, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern und auf diese Weise auch psychische Fehlbelastungen zu reduzieren. Unsere ArbeitsmedizinerInnen bieten in Zusammenarbeit mit ArbeitspsychologInnen die Evaluierung psychischer Belastungen für Unternehmen sämtlicher Branchen an. Der Projektablauf wird mit dem Auftraggeber/der Auftraggeberin jeweils individuell erarbeitet.

ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG)

“Seit dem Jahr 2013 muss in Österreich besonders darauf geachtet werden, dass in jedem Unternehmen nicht nur die physische Gesundheit der Mitarbeiter geschützt wird, sondern auch die psychische Gesundheit.” Dies wurde im ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) verankert.

Das heißt jeder Betrieb ist verpflichtet, die psychischen Belastungen der MitarbeiterInnen mit Hilfe standardisierter Fragebögen zu erheben und Gründe für Fehlbeanspruchungen zu beseitigen. Ob die Vorschriften des ArbeitnehmerInnenschutzes eingehalten werden, wird in Österreich von der Arbeitsinspektion überprüft.

Beispiele für arbeitsbedingte psychische Belastungen könnten sein: starker Zeit- und Termindruck, Beschleunigung von Arbeitsabläufen und Multitasking, Unterbesetzung, kleine Handlungsspielräume, monotone Aufgaben, Lärm und enge räumliche Verhältnisse durch Großraumbüros, sowie zu wenig Unterstützung und Anerkennung durch Vorgesetzte. Diese psychischen Belastungen am Arbeitsplatz führen natürlich nicht zwangsläufig zu einer Fehlbeanspruchung und zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen, sondern sind teilweise Bestandteil eines normalen Arbeitsprozesses.

Gerade deshalb ist es enorm wichtig zu erheben, wie belastet sich die Mitarbeiter durch solche Bedingungen fühlen und ob es zu einer Fehlbeanspruchung kommt.

Was ist psychische Belastung?

Dass körperliche Belastungen die Arbeit erschweren, ist meistens ziemlich offensichtlich. Aber auch psychische Belastungsfaktoren spielen eine Rolle dabei, ob wir gesund und gut arbeiten Können.

Was genau ist mit der psychischen Belastung gemeint? Sie ist definiert als:

die Gesamtheit aller erfassbaren Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und psychisch auf ihn einwirken“. (DIN EN ISO 10075-1).

Arbeitswissenschaftlich bezeichnet dieser Begriff allgemein alle Faktoren, die uns bei der Arbeit beeinflussen, egal ob negativ oder positiv. Eine Belastung kann sowohl anregend sein, uns herausfordern und uns zu Höchstleistungen motivieren. Aber sie kann sich auch negativ auswirken, abhängig von der jeweiligen Person und den Umständen.

Man kann arbeitsbedingte psychische Belastungen in verschiedene Kategorien einteilen:

  • Arbeitsumgebung: etwa Gestaltung der Arbeitsplätze und -mittel, Raumklima, Lärmbelästigung, Lichtverhältnisse
  • Arbeitsorganisation und -ablauf: Handlungsspielraum der Beschäftigten, Zeitvorgaben für Aufgaben, Gestaltung von Dienstplänen und Pausen, Teamzusammensetzung usw.
  • Arbeitsinhalte und -aufgaben: zum Beispiel eintönige Aufgaben (Monotonie), große Verantwortung, Überforderung oder Unterforderung, Konfrontation mit Gewalt und Aggression im Arbeitsumfeld
  • soziale Faktoren: etwa Kommunikation im Betrieb, Konflikte bis hin zu Mobbing, Verhalten von Führungskräften, KollegInnen
  • Arbeitsformen: beispielsweise befristete Arbeitsverträge, ständige Erreichbarkeit auch in der Freizeit

Wie wirkt sich psychische Belastung aus?

Menschen gehen mit denselben Belastungen unterschiedlich um: Während der eine unter Zeitdruck hochkonzentriert erst „richtig in Fahrt“ kommt, führt dieser Druck beim anderen zu einer völligen Blockade. Taucht ein Problem auf, versucht die eine Mitarbeiterin, systematisch eine Lösung zu finden, während ihr Kollege sich erst mal den Aufgaben zuwendet, die unproblematisch sind, und das Problem vertagt. Es gibt also verschiedene Bewältigungsstrategien – und Reaktionen.

Wann aus einer Herausforderung eine Überforderung oder wann eine Situation belastend wird, empfindet jeder Mensch anders. Die Auswirkung psychischer Belastungen im Menschen nennt man psychische Beanspruchung – im positiven oder negativen Sinn.

Für viele Menschen ist das Verhältnis zwischen Arbeit und Erholung, zwischen Anspannung und Regeneration aus dem Gleichgewicht geraten. Wenn wir das Gefühl haben, nicht mehr bewältigen zu können, was von uns gefordert wird, uns die Bewältigung aber wichtig ist, geraten wir in einen intensiven und unangenehmen Spannungszustand: den Stress. Stress ist also ein negativer Zustand, der aus unserer Bewertung einer Situation entsteht. Er wird durch Stressoren ausgelöst und durch Ressourcen beeinflusst.

Wie stark der Stress ausgeprägt ist, hängt von vielen Faktoren ab, die zusammenwirken. Und davon, wie wir die Situation bewerten: Kann sie mir schaden? Ist sie bedrohlich? Oder ist sie eine Herausforderung, die ich voraussichtlich meistern werde?

Stress sollte kein Dauerzustand sein: Ständiger Stress ohne die Möglichkeit, sich zwischendurch zu regenerieren, macht krank. Beschäftigte und Betriebe können präventiv oder in akuten Stresssituationen an beiden Aspekten ansetzen: Stressoren abbauen und Ressourcen stärken.

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