Wie wirkt sich psychische Belastung aus?

Menschen gehen mit denselben Belastungen unterschiedlich um: Während der eine unter Zeitdruck hochkonzentriert erst „richtig in Fahrt“ kommt, führt dieser Druck beim anderen zu einer völligen Blockade. Taucht ein Problem auf, versucht die eine Mitarbeiterin, systematisch eine Lösung zu finden, während ihr Kollege sich erst mal den Aufgaben zuwendet, die unproblematisch sind, und das Problem vertagt. Es gibt also verschiedene Bewältigungsstrategien – und Reaktionen.

Wann aus einer Herausforderung eine Überforderung oder wann eine Situation belastend wird, empfindet jeder Mensch anders. Die Auswirkung psychischer Belastungen im Menschen nennt man psychische Beanspruchung – im positiven oder negativen Sinn.

Für viele Menschen ist das Verhältnis zwischen Arbeit und Erholung, zwischen Anspannung und Regeneration aus dem Gleichgewicht geraten. Wenn wir das Gefühl haben, nicht mehr bewältigen zu können, was von uns gefordert wird, uns die Bewältigung aber wichtig ist, geraten wir in einen intensiven und unangenehmen Spannungszustand: den Stress. Stress ist also ein negativer Zustand, der aus unserer Bewertung einer Situation entsteht. Er wird durch Stressoren ausgelöst und durch Ressourcen beeinflusst.

Wie stark der Stress ausgeprägt ist, hängt von vielen Faktoren ab, die zusammenwirken. Und davon, wie wir die Situation bewerten: Kann sie mir schaden? Ist sie bedrohlich? Oder ist sie eine Herausforderung, die ich voraussichtlich meistern werde?

Stress sollte kein Dauerzustand sein: Ständiger Stress ohne die Möglichkeit, sich zwischendurch zu regenerieren, macht krank. Beschäftigte und Betriebe können präventiv oder in akuten Stresssituationen an beiden Aspekten ansetzen: Stressoren abbauen und Ressourcen stärken.